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Professur für Waldbau, Freiburg

 

Innerhalb des DRIeR Netzwerks liegt der Focus unseres Teilprojektes darauf, die Einflüsse von Trockenheit auf Eichenwälder (Quercus robur L.) zu untersuchen. In Europa ist Quercus robur häufig Bestandteil feuchter Niederungen in der Nähe von Bächen und Flüssen.  Dieses natürliche Verbreitungsgebiet von Wäldern die von Eichen dominiert werden, stimmt mit den Flächen überein, die zunehmend unter dem Nutzungsdruck der wachsenden Bevölkerung stehen (z.B. Grundwasserentnahme und hydromechanische Maßnahmen der Intensivlandwirtschaft und Bewässerung, Trinkwasserentnahmen etc.). Zudem wurden in den vergangenen Jahrzenten wiederholt Vitalitätsverluste und das Absterben ganzer Eichenbestände beobachtet. Diese werden einem komplexen Zusammenwirken von biotischen und abiotischen Faktoren zugeschrieben. Daher beabsichtigen wir, die Auswirkungen anderer Stressfaktoren – wie zum Beispiel Gradationen laubfressender Insekten, die in Wechselwirkung mit Trockenheit stehen – auf das Wachstum und die Mortalität von Eichen zu untersuchen. Diese können sich negativ auf die Gesundheit des Waldes und das Überleben von Bäumen auswirken.

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Unsere Studie wird in Waldbeständen durchgeführt, in denen die Entnahme von Grundwasser oder andere hydrotechnische Maßnahmen zu dauerhaft abgesenkten Grundwasserständen geführt haben. An solchen Standorten sind Waldbestände und Bäume bereits anhaltend trockenen Bedingungen ausgesetzt – eine Situation die mit den für die Zukunft prognostizierten Bedingungen vergleichbar ist. Dieses natürliche Experiment ermöglicht uns sowohl die Auswirkungen von langfristigem Wassermangel, als auch von einzelnen extreme Trockenereignissen auf das Wachstum und die Mortalität von Eichen zu untersuchen.  Drei solche Waldbestände wurden bereits beprobt und dabei Zuwachsbohrkerne von Eichen verschiedener Altersklassen gewonnen. Bisher zeigen unsere Ergebnisse dass, die Eichen, die aufgrund von Absenkungen keinen Grundwasserkontakt mehr haben,  eine höhere Sensitivität gegenüber Klimaparametern und insbesondere gegenüber Trockenheit haben im Vergleich zu Bäumen, die immer mit dem Grundwasser in Kontakt standen. Darüber hinaus zeigte eine Vorstudie, die in einem der untersuchten Waldbestände durchgeführt wurde, dass Bäume mit Grundwasseranschluss sowohl einen höheren durchschnittlichen Zuwachs als auch eine verbesserte Zuwachsresistenz während Trockenheit aufweisen, im Vergleich zu Bäumen in Waldbeständen mit erniedrigten Grundwasserniveau. Im nächsten Schritt der Arbeit wird eine Analyse der Holzanatomie und der stabilen Holzisotopen durchgeführt, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten, wie Eichen auf sich verändernde  Umweltbedingungen reagieren.