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Professur für Umwelthydrosysteme

Das Dürrerisiko sichtbar Machen!

 

Immer wieder kam es in Baden-Württemberg aufgrund von Dürreereignissen zu einer Vielfalt negativer Auswirkungen auf sozio-ökonomische und ökologische Systemen. Typische betroffene Sektoren im Untersuchungsgebiet sind dabei Land- und Forstwirtschaft, Energiegewinnung, Öffentliche Wasserversorgung sowie Aquatische Ökosysteme. Trotz eines existierenden Bewusstseins gegenüber dem Auftreten dieser Auswirkungen, ist ein Umgang mit dessen Ursachen und einer zukünftiger Minderung dieser Auswirkungen, nur wenig entwickelt. Die Professur für Umwelthydrosysteme der Universität Freiburg möchte daher das Dürrerisiko (Wahrscheinlichkeit des Auftretens negativer Auswirkungen durch Dürre) sichtbar machen. Damit möchten wir den Grundstein zur Herleitung eines regionalen Dürremanagements legen.

UmHySy

Dürrerisiko: das Zusammenspiel aus Naturgefahr und Vulnerabilität

Die Grundlage der Untersuchungen beruht auf einem umfassenden Zusammentragen und Kategorisieren von Dürreauswirkungen der Vergangenheit. Dabei werden verschiedenste Quellen (z.B. Zeitungsartikel, Datenbanken, Interviews) analysiert und in das European Drought Impact report Inventory (http://europeandroughtcentre.com) eingetragen. Mit dem Wissen über die Auswirkungen der Vergangenheit und der Intensität vergangener Dürreereignisse können die zugrundeliegenden Ursachen, die Vulnerabilität, untersucht werden. Verschiedene Möglichkeiten zur Verknüpfung dieser drei Komponenten: Auswirkungen, Naturgefahr, Vulnerabilität, werden schließlich geprüft und für eine sektorspezifische Dürrerisikoanalyse für Baden-Württemberg angewandt.

Notwendige Informationen beruhen dabei auf aktuellen Montoringsystemen (z.B. Hochwassermeldendienst LUBW, European Drought Observatory), dem Statistischen Landesamt, sowie einer Vielzahl von persönlichen Interviews, Stakeholderworkshops sowie online- Umfragen.

 

TIKo - Trockenheitinformations- & Kollaborationsplattform

Auf Grundlage einer gemeinsamen, öffentlichen Trockenheitsinformation- und Kooperationsplattform (TIKo) werden verschiedene Aspekte von Trockenheit beleuchtet werden. Die Plattform soll die Grundlage des Netzwerkes bilden und  die Kommunikation und den Austausch von Indikatoren, Auswirkungsinformationen und Bewältigungsstrategien ermöglichen. Ein partizipativer Prozess garantiert die Einbindung von Regulierungsbehörden, regionalen Akteuren und deren Vertretern (z.B. von Landwirtschaft, Öffentliche Wasserversorgung, Energieproduktion, Umweltvereine, etc.) in die Entwicklung der TIKo-Struktur und dessen Inhalten auf zwei Ebenen: Forschungskollaboration und Öffentliche Informationen. Die TIKo und ihre verknüpften Datenbanken wird Wissenschaftlern und Anwendern auch außerhalb des Projektkonsortiums ein aktives Netzwerk zur Trockenheitsforschung ermöglichen und zusammengestellte Daten über die Projektdauer hinaus verfügbar halten.