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Die Dürre 2018

Die diesjährige Dürre begann bereits im Frühjahr und wurde im Hochsommer durch eine intensive Hitzewelle verstärkt. Während der Bodenfeuchtegehalt  in Teilen Baden- Württembergs wieder regenerieren konnte, befindet sich die Bodenschicht bis ca. 1.8m Tiefe überwiegend noch im Zustand einer außergewöhnlichen Dürre (siehe Grafik des  Dürremonitor Deutschland, 16.11.2018). 

 Dürremonitor_16_11_18

Auch seitens der der hydrologischen Dürre ist ein Ende noch nicht in Sicht. Der Großteil aller Pegel Baden-Württembergs befindet sich noch im Niedrigwasser.

 NW-pegel_16_11_18

 

Derzeitige Untersuchungen zeigen bereits eine Vielfalt an negativen Auswirkungen durch Dürre, welche in einer Vielzahl verschiedener Quellen verzeichnet wurden. Diese weitreichenden direkten und indirekten Auswirkungen auf sozioökonomische und ökologische Systeme werden im Rahmen des DRIeR Projektes für Europa gesammelt und kategorisiert. Das "European Drought Impact report Inventory" (EDII) werden seit 2012 systematisch Wirkungsberichte zu Dürren aus verschiedenen Quellen gesammelt und systematisch kodiert. Jeder Wirkungsbericht wird dabei räumlich und zeitlich verortet (NUTS – Regionen: hierarchische Systematik der amtlichen Statistik der EU-Mitgliedstaaten; mindestens das Jahr des Auftretens), und einer von 15 Auswirkungskategorien sowie einer Auswahl von über 100 untergeordneten Auswirkungstypen zugeordnet. Eine Gegenüberstellung der Wirkungsberichte bekannter Dürrejahre zeigt die Einzigartigkeit jedes der vergangenen Dürreereignisse. In Baden-Württemberg wurden z.B. im Jahr 2003 relativ gesehen mehr Berichte über Wasserqualität und aquatische Ökosysteme verzeichnet als in anderen Ereignissen. Im Jahr 2015 war neben der Landwirtschaft auch die Wasserversorgung betroffen. Die relative Zusammensetzung unterscheidet sich auch in den Bundesländern.

EDII_16_11_18

Für das aktuelle Ereignis 2018 zeigt sich, dass zu fast allen Kategorien berichtet wurde. Landwirtschaft und Viehwirtschaft, insbesondere die Grünfuttermittelproduktion waren stark betroffen. Ein hoher Anteil von Berichten zu Flächenbränden wurden archiviert, aber auch Niedrigwasserbedingte Auswirkungen der Kategorien Energie & Industrie, Schifffahrt und aquatische Ökosysteme sind präsent. 

Über die Auswirkungen der Dürre 2018 wird derzeit noch berichtet. Aus Sicht der ökologischen und ökonomischen Auswirkungen kann also noch nicht von einem baldigen Ende der Dürre ausgegangen werden.