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Citizen Science im Dreisam- Einzugsgebiet

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Trockenheit ist ein natürliches Phänomen. Die Natur ist unbeständig und so gibt es Jahre mit viel Niederschlag und Jahre mit sehr wenig Niederschlag. Je länger Niederschläge ausbleiben, desto intensiver wird das Ereignis und zeigt sich auch in geringer Bodenfeuchte, bzw. verringerten Grundwasserständen und Abflüssen in Gewässern. Zur problematischen Dürre wird Trockenheit immer dann, wenn sie sich negativ auf Mensch und Umwelt auswirkt. Hier hofft die Universität Freiburg, mit einem genaueren Systemwissen über das Einzugsgebiet Dreisam, insbesondere über die Wechselwirkungen zwischen Grundwasser und Fließgewässer, wirksame Managementmaßnahmen entwickeln zu können.

Der bestehende stationäre Pegel in Ebnet ist leider nicht in der Lage Dürreereignisse im Dreisamgebiet repräsentativ darzustellen, während im Ober- und in Unterlauf, die Gewässer trocken fallen, zeigt dieser noch Abflüsse an. Dies macht eine korrekte Bewertung der Niedrigwassersituation, und entsprechende Maßnahmen zu Minderung der negativen Auswirkungen, sehr schwierig.

Ein kleiner Teil des Dürremanagement Projektes der Universität Freiburg ist, die von der Universität Zürich entwickelte App „CrowdWater“ zur Abschätzung des Abflusses im Gewässer, auf ihre Anwendbarkeit vor Ort zu testen. Diese Smartphoneapp ermöglicht es den Bürger/innen der Stadt Freiburg aktiv an der wissenschaftlichen Arbeit teilzunehmen. Teilnehmer müssen sich lediglich die CrowdWater App auf ihrem Smartphone installieren und Fotos von der Dreisam, bzw. ihren Zuflüssen, machen. Besonders Bürger/innen die regelmäßige Besucher der Dreisam, bzw. täglich entlang pendelnde Bürger sind hierfür besonders geeignet. Zur Ermittlung des Wasserstands ist es dabei am effektivsten, wenn vielen Menschen an der gleichen Stelle Fotos machen. Deshalb wurden bisher fünf für die Hydrologie besonders interessante und leicht zugängliche Standorte eingerichtet.

Diese befinden sich:

  1. Standort March: Fußgängerbrücke Flussabwärts der L 116
  2. Standort Lehen: Betzenhauser Brücke an der Gaskugel
  3. Standort Innenstadt: Brücke Mariensteg Flussabwärts der Schwabentorbrücke
  4. Standort Ebnet Brücke Schlosssteg
  5. Standort Stegen: Eschbach an der kleinen Holzbrücke am Schulgelände der Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen

Weitere Standorte können eigenständig hinzugefügt werden.

Mit einer möglichst großen Menge an regelmäßigen Nutzern wären wir in der Lage ein genaueres Bild des Abflussverhaltes des Dreisameinzugsgebietes zu erhalten. Diese Informationen können dann die Grundlage für hydrologische Modelle bilden, mit denen man versucht verschiedene hydrologische Extremsituationen zu modellieren. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse, erhoffen wir uns Phänomene, wie das Trockenfallen einzelner Flussabschnitte aber auch Sunk und Schwall Erscheinungen (starke Pegelschwankungen über kurze Zeiträume) besser verstehen zu können und eventuell wirksame Gegenmaßnahmen treffen zu können.

Gleichzeitig wäre es von großem Interesse zu sehen ob ein Citicen Sience also ein Bürgerwissenschaftsprojekt hier in Freiburg auf interessierte Teilnehmer stößt.

Wir hoffen, dass die Bürger/innen, die sich beteiligen, durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Wasserstand der Dreisam eine Sensibilität für Veränderungen entwickeln, denn der Klimawandel fängt vor der eigenen Haustür an.

Weitere Informatione zu CrowdWater finden sie auf: www.crowdwater.ch

Für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung: crowdwater@hdrology.uni-freiburg.de

 

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